Rollups Städtebauförderung Suhl: Innenstadt Projektstudien (Gestaltung: design.akut.zone)

Rollups Städtebauförderung Suhl 2023

Als Ergänzung zu den Projekten der Städtebauförderung in Suhl, die zum Tag der Städtebauförderung 2022 vorgestellt wurden, wurden 2023 drei weitere Rollups mit aktuellen Projekten erstellt. Es handelt sich um Projekte der Fortführung der Innenstadtplanung mit Konzepten zu ausgewählten Einzelprojekten und eine Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung des Bahnhofs Suhl und dessen Umgebung.

Das verbindende Element der 3 Rollups waren dies mal die Planungskarten der drei Studien als große Hauptbilder der Gestaltung.

Eröffnung Haus der Geschichte Suhl 2022: Pflanzentage auf dem Platz der Deutschen Einheit (Foto: Andreas Kuhrt)

Eröffnung Haus der Geschichte Suhl 2022

Am 14. Mai 2022, dem Tag der Städtebauförderung, wurde das umgebaute und sanierte Portalgebäude des ehemaligen Kulturhauses als Haus der Geschichte Suhl mit einem Tag der offenen Tür offiziell eröffnet. Am Wochenende des „Suhler Frühlings“ mit Automeile und Pflanzentagen im Stadtzentrum zwischen Marktplatz, Steinweg und Platz der Deutschen Einheit kamen bei schönstem Frühlingswetter hunderte Interessenten, die die Eröffnung erleben und eine der öffentlichen Führungen im Haus mitmachen wollten. Es war so voll, dass viele Neugierige im großzügigen neuen Foyer keinen Platz mehr fanden und auch nicht alle Hausrundgangs-Wünsche erfüllt werden konnten (die insgesamt 9 Themen-Führungsgruppen mussten verständlicherweise auf eine überschaubare Personenzahl begrenzt werden). Neben den Eröffnungsreden gab es ein Programm, Ausstellungen, Führungen, Mitmach-Angebote und Info-Material zum mitnehmen sowie Hefte der Kleinen Suhler Reihe zu kaufen.

Hausschlüssel

Zwei Tage vorher, am 12.05.2022, gab es bereits eine interne nichtöffentliche Übergabe des Hauses der Geschichte von den Bauverantwortlichen nitschke + kollegen architekten Weimar an die Stadt Suhl. Der Suhler Oberbürgermeister André Knapp erhielt den symbolischen Hausschlüssel, der an die zukünftigen Nutzer des Hauses weitergereicht wurde: Andrea Walther als Leiterin des Stadtarchivs und Peter Arfmann als Leiter des Waffenmuseums. Ich würde diesen Tag mal als Schlüssel-Tag für das Haus der Geschichte bezeichnen.

Ein bisschen Geschichte

Das Kulturhaus „7. Oktober“ in Suhl (seit 1991 Haus Philharmonie) wurde 1954 bis 1958 als erstes Großbauprojekt der kleinsten DDR-Bezirksstadt im neoklassizistischen Nachkriegs-Stil der „Ost-Moderne“ gebaut. 50 Jahre lang war es das kulturelle Veranstaltungszentrum der Stadt für Theater, Kino, Konzerte, Kulturvereine, Jugendweihen und Politveranstaltungen bis es seine Funktionen zunehmend verlor, im Unterhalt zu teuer und die Bausubstanz sanierungsbedürftig wurde.

Abriss, Umbau, Sanierung

Ab 2010 wurde das ehemalige Kulturhaus teilweise abgerissen: die großen Veranstaltungssäle und der Verwaltungsbau an der Bahnhofstraße. Dort wurde das Haus der Wirtschaft als Sitz der IHK Südthüringen bis 2014 neu gebaut. Das übriggebliebene Portalgebäude des ehemaligen Kulturhauses zum Platz der Deutschen Einheit wurde von 2016 bis 2022 umgebaut und saniert. Für den Umbau war das Architekturbüro Nitschke & Partner Weimar verantwortlich. Der Neubau mit ganz neuen Anforderungen in der historischen Hülle war kompliziert, langwierig und teuer. Von den Baukosten über 9 Mio. € wurden knapp 80 % durch den Bund und das Land Thüringen mit Mitteln der Städtebauförderung gefördert. Nach der Fertigstellung dient es als Stadtarchiv Suhl und Magazin des Waffenmuseums Suhl, also sowohl die historischen Akten, Dokumente und Fotos (des Stadtarchivs) als auch die heimatgeschichtliche Sammlung des Waffenmuseums (nicht nur Waffen, sondern auch Kunstwerke, Gemälde, Skulpturen, Münzen, Porzellan, Musikinstrumente, Handwerks- und Industrieprodukte, Maschinen, Fahnen…) beherbergen. Das Gebäude wurde entkernt (dabei an den Säulenumgängen und Treppenhäusern soviel wie möglich erhalten) und im Innern ein komplett neuer Betonkubus für die Depoträume (mit speziellen Last-, Sicherheits- und Klimatisierungs-Anforderungen) eingebaut. Seit Ende 2021 war der Bau im Wesentlichen fertiggestellt, es gab noch Restarbeiten bei der Innenausstattung und Umfeldgestaltung, aber Stadtarchiv und Magazin Waffenmuseum sind nach und nach eingezogen.

Ausstellungen

Großplakate in den „Schautüren“

Für die Ausgestaltung des Hauses und die geplante Eröffnung zum Tag der Städtebauförderung hab ich im Auftrag der Stadt Suhl seit Mitte 2021 zahlreiche Ausstellungsmaterialien erstellt: angefangen im Dezember 2021 mit Großplakaten für 8 äußere „Schautüren“ (ehemalige große Flügeltüren, die nicht mehr als solche genutzt werden). Die Plakate zeigen Suhler Highlights, die einen wesentlichen Teil der Stadt-Identität ausmachen, für die Suhl teilweise sogar weltbekannt ist und die im Stadtarchiv oder Magazin des Waffenmuseum zu finden sind: von historischer Waffenkunst über Simson-Mopeds, EGS-Rührgeräte, fränkische Fachwerk-Architektur, Ost-Moderne bis zur Herbert-Roth-Volksmusik.

Plakatserie Kulturhaus

Seit Mitte 2021 habe ich in Zusammenarbeit mit Holger Uske und dem Stadtarchiv Suhl eine Plakatserie über das ehemalige „Kulturhaus Suhl – vom 7. Oktober zum Haus der Geschichte“ erarbeitet, die seit der Eröffnung des Hauses der Geschichte an der Ausstellungswand im Foyer zu sehen ist. Das sind 19 Plakate über den Vorgängerbau, die provisorischen Quartiere des Stadtarchivs und Magazins Waffenmuseum, den Aufbau, die Ausstattung, Eröffnung und Nutzung des Suhler Kulturhauses, dessen Verfall, teilweisen Abriss, Umbau und Sanierung des Portalgebäudes als Haus der Geschichte. Der Inhalt der Plakatausstellung beruht im Wesentlichen auf dem Heft 64 der Kleinen Suhler Reihe „Das Neue Stadtarchiv Suhl – Das Haus der Geschichte“. Begleitend zur Plakatserie gestaltete das Stadtarchiv Suhl eine Vitrinenausstellung von Dokumenten und gegenständlichen Zeitzeugnissen passend zum jeweiligen Thema.

Plakatserie Herbert-Roth-Ensemble

Eine weitere Präsentation im Haus der Geschichte ist die Kabinett-Ausstellung zum Herbert-Roth-Ensemble. Diese Ausstellung würdigt den bekannten Suhler Komponisten und Volksmusikanten Herbert Roth und sein Musikensemble der 1950er bis 1980er Jahre. Diese Kabinett-Ausstellung besteht aus einer Vitrinen-Ausstellung von Dokumenten, Fotos, Büchern, Schallplatten, CDs und Erinnerungsstücken von Herbert Roth und seinen musikalischen Freunden, die von Matthias Rolfs zusammengetragen wurden. Ein weiterer Ausstellungsbereich sind 9 große Plakate zum Herbert-Roth-Ensemble, die einzelne Musikanten vorstellen: Herbert Roth, der Texter Karl Müller, die Sängerin und Musikantin Waltraut Schulz, die Sängerin und Musikantin Karin Roth (Edelgard und Herbert Roths Tochter), das Herbert-Roth-Ensemble, der andere Herbert Roth als Schlagerkomponist Matthias Wendt und 3 historische Veranstaltungsplakate (als Kopien). Die Texte stammen von Matthias Rolfs in Zusammenarbeit mit dem Herbert-Roth-Fan und -Kenner Wolf-Dieter Schmidt (aus Hannover).

Ausstellungstafel Rennsteiglied

Außerdem wurde nachträglich zum 70jährigen Jubiläum des Rennsteiglieds (Premiere 1951) eine Ausstellungstafel „Das Rennsteiglied – die Hymne Thüringens“ über den Thüringer Höhenweg Rennsteig und das Rennsteiglied von Herbert Roth (Komposition) und Karl Müller (Text) erstellt.

Tag der Städtebauförderung in Suhl

Umbau und Sanierung des Portalgebäudes waren bisher das größte und aufwändigste Projekt der Städtebauförderung in Suhl. Deshalb wurde der Tag der Städtebauförderung am 14.05.2022 zum Anlass genommen, das fertiggestellte Haus offiziell zu eröffnen. Gleichzeitig sollte die Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Dazu sollten auch viele andere Bauförderprojekte der letzten drei Jahrzehnte dargestellt werden. In einem Flyer zum Tag der Städtebauförderung werden 22 Projekte in der Suhler Innenstadt und Suhl-Heinrichs vorgestellt. Ein weiterer Ausstellungs-Baustein ist die schon traditionsreiche Suhler Openair-Ausstellung am Dianabrunnen: dafür wurden 16 Ausstellungstafeln mit Fotos und Infos zu 15 ausgewählten Städtebau-Förderprojekten gestaltet. Parallel dazu wurden 12 Rollups Städtebauförderung Suhl erstellt, die eine Auswahl von 11 Förderprojekten darstellten. Diese dienen unabhängig von der Openair-Ausstellung der zukünftigen mobilen Präsentation in verschiedenen Räumlichkeiten. Während der Haus-der-Geschichte-Eröffnung waren diese Rollups an verschiedenen Orten des Hauses verteilt. Schließlich wurden noch zwei weitere kleine PR-Bausteine zum Tag der Städtebauförderung gestaltet: Aufsteller an den Stadteingängen und ein Infobanner in der Fußgängerzone Steinweg.

Medien

Eröffnung mit neuer Nutzung: Haus der Geschichte und Erinnerungen Dörthe Lemme | „Freies Wort“ | 15.05.2022
Haus der Geschichte vor Eröffnung: Wo Suhler Schätze zu Hause sind Dörthe Lemme | „Freies Wort“ | 02.05.2022
Haus der Geschichte: Portalgebäude in Suhl kurz vor der Neueröffnung Mathias Streisel | MDR Thüringen Journal | 04.05.2022
Vor Ort – Erste Einblicke in das Haus der Geschichte Suhl rennsteig.tv | 04.05.2022
Eröffnung mit neuer Funktion: Haus der Geschichte lädt zum Entdecken Dörthe Lemme | „Freies Wort“ | 11.05.2022

Plakatserie Herbert Roth Ensemble: Herbert Roth (Gestaltung: design.akut.zone)

Plakatserie Herbert Roth Ensemble 2022

Zur Eröffnung des Hauses der Geschichte Suhl im Mai 2022 wurde u.a. eine Kabinett-Ausstellung über einen der bekanntesten Suhler gestaltet: den Komponisten, Sänger und Volksmusikanten Herbert Roth und sein Ensemble. Neben einer Vitrinen-Ausstellung und einer Ausstellungstafel über den Rennsteig und das Rennsteiglied als Hymne Thüringens wurde eine Plakatserie über Herbert Roth und sein Ensemble gestaltet. Auf 9 großen Plakaten (10 x 100 cm) gibt es Informationen und viele Bilder zu den Hauptpersonen: Herbert Roth (und seine Frau Edelgard), sein Freund und Texter aller Herbert-Roth-Volkslieder Karl „Kaschi“ Müller, die charismatische Sängerin und zweite Akkordeonspielerin des Ensembles über 3 Jahrzehnte (1951-1983) Waltraut Schulz, Herbert Roths Tochter, Sängerin und Akkordeonspielerin Anfang der 1980er Jahre Karin Roth, das Herbert Roth Ensemble unter verschiedenen Namen und mit unterschiedlichen Musikern (Kontrabass, Zither, Melodiegitarre), der „andere Herbert Roth“ als Schlagerkomponist Matthias Wendt und schließlich 3 Kopien von Originalplakaten bzw. Heft-Cover aus den 1950er Jahren.

Der Gestaltungs-Stil schließt an die vorher entstandenen Kulturhaus-Suhl-Plakate an: Jedes Thema/Person wird auf einem eigenem Plakat mit einer eigenen Farbe dargestellt (für die Roths natürlich Rot-Töne). Die informativen Textblöcke wurden wieder in runden „Blasen“ organisiert, wodurch sie räumlich kleiner wirken, nicht so viel Hintergrund überdecken und freier platziert werden können. Das gleiche gilt für die runden Bilder, von denen jeweils ein größeres Hauptbild eingesetzt wurde. Die anderen Bilder wurden in unterschiedlichen Größen (die eine Wichtung ermöglichen) je nach Platzbedarf und Wechselwirkung frei positioniert, meist überlappend, wenn es das Bildmotiv erlaubt. Ausnahmsweise wurde Plattencover oder Zeitungsartikel auch rechteckig eingefügt, dann aber eher hintergründig.Die Themenplakate sollen einen „erzählerischen“ Charakter haben, auf denen „das Auge spazieren gehen“ kann, die man also nur nach und nach entdecken kann. Neben den „offiziellen“ Ensemble-Bildern von Herbert Roths Freund und Fotograf des Vertrauens Rolf Kornmann wurden auch einige private Fotos (die bisher nicht so bekannt sind) aus den Nachlässen der Künstler/Familien verwendet.

Ausstellungstafel: Das Rennsteiglied - die Hymne Thüringens (Gestaltung: design.akut.zone)

Ausstellungstafel Rennsteiglied 2022

Zur Eröffnung des Hauses der Geschichte in Suhl (umgebautes Portalgebäude des ehemaligen Kulturhauses) wurde eine Kabinett-Ausstellung über den bekanntesten Suhler Volksmusiker und Komponisten Herbert Roth und sein Ensemble aufgebaut:

  • Eine Vitrinen-Ausstellung mit originalen Zeitzeugnissen, Erinnerungsstücken, Dokumenten, Büchern, Fotos, Schallplatten und CDs über Herbert Roth, Karl Müller (dessen Freund und Liedtexter), Waltraut Schulz (die Sängerin/Akkordeonspielerin des Ensembles über 3 Jahrzehnte) und Karin Roth (Tochter von Edelgard und Herbert Roth, Sängerin und Volksmusikantin). Die Vitrinen-Ausstellung wurde von Matthias Rolfs (langjähriger Kulturamtsleiter in Suhl und Herbert-Roth-Kenner) mit Leihgaben von Wolf-Dieter Schmidt (Herbert-Roth-Fan, Historiker, Sammler und Insider aus Hannover), Karin Roth, Sieglinde Calov (Lebensgefährtin von Karl Müller) und des Stadtarchivs Suhl (Nachlass Karl Müller, Nachlass Rolf Kornmann) zusammengestellt.
  • Eine originale funktionsfähige Telefunken-Bandmaschine M 15 aus den 1970er Jahren (aus dem AMIGA-Studio) zur Aufnahme/Abspielen der Urbänder zur Schallplattenproduktion. Diese und 14 Urbänder mit Herbert-Roth-Aufnahmen wurden von Volkmar Andrä (ehemaliger Musikproduzent beim AMIGA-Studio B) gerettet und zur Verfügung gestellt.
  • Eine Ausstellungstafel „Das Rennsteiglied – die Hymne Thüringens“ über den bekannten Thüringer Höhenweg Rennsteig und das zumindest in Thüringen weltbekannte Rennsteiglied.
  • Eine Plakatserie über Herbert Roth und sein Musikensemble.

Die Ausstellungstafel und die Plakatserie lehnen sich inhaltlich an die Broschüre „Auf den Spuren von Herbert Roth“ zum 70jährigen Jubiläum der Uraufführung des Rennsteigliedes 2021 an (Herausgeber: Congress Centrum Suhl, Touristik und Congress GmbH). Texte und Redaktion dieser Publikation stammen wieder von Matthias Rolfs in Zusammenarbeit mit Wolf-Dieter Schmidt. Drei Textblöcke der Rennsteiglied-Tafel geben kompakte Informationen zum bekannten, historischen Thüringer Höhenweg Rennsteig im Thüringer Wald, zur Entstehung des Rennsteigliedes und dessen Siegeszug als Hymne Thüringens und schließlich den Text des Rennsteigliedes. Mein Gestaltungsansatz war, ein frisches, fröhliches Erscheinungsbild zu erzeugen, das dem ursprünglichen Charakter des Liedes als Wanderlied Rechnung trägt. Es sollte keineswegs verstaubt oder altbacken wirken. Entsprechend hab ich eine frühlingshafte Farbkombination Himmelblau/Hellgrün gewählt. Die Bilder sollten wie „Farbtupfer“ einen malerisch-erzählerischen Bildeindruck erzeugen. Die nicht zu bunte, zu eigenständige, zurückhaltende Farbstimmung der ausgewählten Bilder kam mir dabei entgegen. Das zentrale warmton-rote Bild von Herbert Roth als „Wanderer“ füllt den zentralen Platz und bildet ein „Scharnier“ zwischen den Natur- und Musik-Ensemble-Bildern. Bei den Rennsteigbildern hab ich typische, natürliche, nicht zu „gestylte“ Fotos mit hohem Wiedererkennungswert gewählt (Fotos: Manuela Hahnebach, Bernd Schepeler).

Rollups Städtebauförderung Suhl: Haus der Geschichte (Gestaltung: design.akut.zone)

Rollups Städtebauförderung Suhl 2022

Parallel zur Openair-Ausstellung Suhl 2022 zur Städtebauförderung wurden Rollups (100 x 200 cm) zu den gleichen städtebaulichen Förderprojekten mit prinzipiell gleichem Inhalt erstellt (aber nur 12 Stück, also 4 Projekte weniger als bei der Openair-Ausstellung). Die Rollups dienen unabhängig von der Openair-Ausstellung der Innenraum-Präsentation der Städtebauförderung in Suhl in unterschiedlichen öffentlichen Bereichen (deshalb sind sie auch nicht speziell dem Tag der Städtebauförderung gewidmet). Zuerst wurden sie aber im Rahmen der Eröffnung des Hauses der Geschichte (am Tag der Städtebauförderung 14.05.2022) im 2022 fertiggestellten sanierten Portalgebäude des ehemaligen Suhler Kulturhauses ausgestellt (als Vorort-Version der Openair-Ausstellung).

Die Herausforderung bei der Gestaltung bestand darin, das ursprünglich angelegte Querformat der Openair-Ausstellung in ein entgegengesetzt ausgedehntes Hochformat umzuformen, ohne dass es irgendwie „gezwungen“ aussieht. Das funktionierte mit der Untereinander-Anordnung des Hauptbildes und der 3 Zusatzbilder (des Vor-Sanierungs-Zustandes) sehr gut. Die weiteren runden Bilder waren sehr günstig, da man sie im Format frei anordnen kann. Sie sind nicht an eine bestimmte Position (Raster) gebunden und konnten so in der freien Fläche des Hochformates verteilt werden. Damit konnte ich wieder für jedes Projekt ein neues eigenständiges spannungsvolles Layout realisieren. Die Texte und Bilder zu den einzelnen Projekten sind weitgehend identisch mit denen der Openair-Ausstellung.

Foto Openair Suhl 2022 Städtebauförderung: Was ist Städtebauförderung? (Gestaltung: design.akut.zone)

Foto Openair Städtebauförderung Suhl 2022

Zur Eröffnung des Stadtarchivs und Magazins Waffenmuseum im Haus der Geschichte Suhl (Portalgebäude des ehemaligen Kulturhauses) am 14.05.2022 soll es eine OpenairAusstellung geben, die die Städtebauförderung von Sanierungsprojekten in der Stadt Suhl thematisiert. Das Portalgebäude des ehemaligen Kulturhauses „7. Oktober“ Suhl/Haus Philharmonie ist mit der Erhaltung, Sanierung und Umbau ein Kernobjekt der Städtebauförderung in Suhl seit 2010.

In der Openair-Ausstellung am Platz am Dianabrunnen gibt es Bilder und Informationen über die Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden in Suhl zu 15 Förderprojekten innerhalb der letzten drei Jahrzehnte. Dazu gehören sowohl große städtische Projekte wie die Sanierung des Steinwegs, des Heinrichser Rathauses oder des Waffenmuseums, der Kirchen in Suhl/Heinrichs oder Neubauten wie die Stadtbücherei und das Haus der Wirtschaft als auch die denkmalgerechte Sanierung von privaten Wohnhäusern wie in der Kirchgasse 12 oder der Meininger Straße 97 in Suhl-Heinrichs. Wenn Bilder des Vor-Sanierungs-Zustandes vorhanden waren, wurden die Objekte mit Vorher-Nachher-Bildern illustriert, Zeitzeugnisse wie Presseartikel oder Baupläne hinzugefügt. Kurze Beschreibungen erläutern die einzelnen Projekte, die Notwendigkeit, den Verlauf und die Ergebnisse der Sanierung, Projektzeitraum und Gesamtkosten/Fördermittel werden benannt.

Die Tafeln wurden so gestaltet, dass jeweils ein Förderprojekt pro Tafel mit einer eigenen Kennfarbe (die nach Möglichkeit etwas mit dem Objekt zu tun hat) in der großen Projektüberschrift dargestellt wird. Ein großes, fast formatfüllendes Bild zeigt plakativ das fertig sanierte Objekt. Eine kleine Bildserie von meist 3 Bildern am linken Tafelrand zeigt den Bauzustand vor der Sanierung oder während der Bauarbeiten. die möglichst kurze, aber informative Projektbeschreibung wurden in runden „Textblasen“ mit der Projektfarbe gesetzt. Die runde Form hat den großen Vorteil, dass man diesen Textbaustein frei (ohne Format- und Kantenbeziehung) auf der Bildfläche anordnen kann, dass er verhältnismäßig weniger Platz beansprucht und das Bildüberdeckungen „akzeptabler“ wirken (vermutlich, weil die virtuelle Bildfortsetzung an einem runden Ausschnitt besser funktioniert als an einem rechteckigen). Außerdem wurden, wenn verfügbar, weitere Bilder, die das Projekt illustrieren, als runde „Bildblasen“ auf nicht so bildwichtigen Teilen des Hauptbildes platziert. Wenn vorhanden und layoutmäßig gut zu integrieren, wurden auch rechteckige historische Zeitungsausschnitte oder Baupläne eingebunden, um möglichst vielfältige Informationen zu den einzelnen Projekten zu vermitteln. Jedes Projekt bekam dadurch ein prägnantes eigenes Erscheinungsbild, bietet abwechslungsreiche Informationen und Bilder. Der Gesamteindruck der Ausstellung ist trotz einer einheitlichen Gestaltungsbasis (einheitlicher Tafeltitel, prinzipielle Bildaufteilung) vielfältig und abwechslungsreich.

Die redaktionellen Texte wurden von der Städtebaulichen Planung Suhl erstellt und durch Holger Uske redigiert. Die zahlreichen Bilder wurden u.a. durch die Städtebauliche Planung Suhl, das Stadtarchiv Suhl, Denkmaltage Suhl, einige Planungs-/Baufirmen der jeweiligen Projekte, Peter Arfmann (Leiter des Waffenmuseums Suhl), Bernd Schepeler, Gerhard Semm, Holger Uske, Brigitte Günkel, Manuela Hahnebach und Andreas Kuhrt zur Verfügung gestellt bzw. extra angefertigt. Für einige Bilder wurde auf frei verfügbare Wikimedia Commons (meist vom Autor Störfix) zurückgegriffen.

Presse

Zum Tag der Städtebauförderung: Schau zeigt eine ganze Kette städtebaulicher Perlen Heike Hüchtemann | „Freies Wort“ | 13.05.2022

Suhl: Haus der Geschichte: Foyer (Foto: Andreas Kuhrt, 2021)

Fotografie Städtebauförderung Suhl 2022

Für die Ausstellungen und Flyer zur Städtebauförderung Suhl 2022 war es nötig, einige Fotos von geförderten Objekten neu zu erstellen. Bei Außenaufnahmen gab es die Schwierigkeit, vor der nötigen Fertigstellung der Gestaltungen bis spätestens Ende April annehmbare Umgebung (Grün) und Lichtbedingungen nutzen zu können. Dabei ging es nicht um „künstlerisch wertvolle Fotos“, sondern darum die betreffenden Gebäude prägnant darzustellen.

Ausstellung "Schönheit der Form. Die Designerin Christa Petroff-Bohne" . Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz 2020 (Foto: Andreas Kuhrt)

Ausstellung Schönheit der Form. Die Designerin Christa Petroff-Bohne 2020

26.06.-01.11.2020 Kunstgewerbemuseum Wasserpalais Schloss Pillnitz

Das ist eine lange Geschichte: ab 2004 entwickelte die form+zweck-Verlagsgründerin Angelika Petruschat die Idee, Beiträge/Ausstellungen über Frauen der DDR-Designgeschichte zu machen, die in der öffentlichen Wahrnehmung viel zu kurz kommen, z.B. über Christa Petroff-Bohne. Sie war eine der bedeutendsten Protagonistinnen des modernen funktionalen Designs in der DDR: 1934 in Colditz/Sachsen geboren, lernte sie Keramikmalerin, studierte Formgestaltung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und Hochschule für Angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Sie arbeitete als Designerin u.a. beim Auer Besteck- und Silberwarenwerk (ABS), für viele Gebrauchsporzellan-Hersteller und andere Industriebetriebe und wurde Dozentin für Ästhetische Gestaltung im Bereich Formgestaltung/Keramik an der Kunsthochschule Berlin Weißensee (KHB).

Über fast 15 Jahre verfolgte Angelika Petruschat dieses Vorhaben und sammelte Material, um eine umfassende Darstellung des Lebenswerkes von Christa Petroff-Bohne veröffentlichen zu können. 2018 starb Angelika Petruschat nach kurzer schwerer Krankheit. Jörg Petruschat (Design-Kulturwissenschaftler) führt den Verlag form+zweck weiter und verwirklichte die Idee seiner Frau. Mit dem gesammelten Bildmaterial, Informationen und Texten wurde 2020 ein wirklich umfassendes Buch „Schönheit der Form. Die Designerin Christa Petroff-Bohne“ herausgegeben (288 Seiten, Verlag form+zweck, Berlin 2020, Herausgeber: Silke Ihden-Rothkirch und Jörg Petruschat, Gestaltung: Sophie Alex, ISBN 978-3-947045-17-4).

Parallel zum Buch wurde eine Ausstellung über den Werdegang, die Designleistungen und Gestaltungslehre von Christa Petroff-Bohne konzipiert. Die gleichnamige Ausstellung „Schönheit der Form. Die Designerin Christa Petroff-Bohne“ wird 2020 im Kunstgewerbemuseum im Wasserpalais Schloss Pillnitz (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) gezeigt. Kuratoren der Ausstellung sind Klára Němečková (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Spezialgebiet zeitgenössisches Design im Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz), Jörg Petruschat, Silke Ihden-Rothkirch, Mitarbeit: Anne Gieritz (Sammlungsverwalterin am Kunstgewerbemuseum), Ausstellungsarchitektur: Katleen Arthen (Berlin), Grafik: Torsten Köchlin (Leipzig), Joana Katte (Hamburg). 2021 soll die Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zu sehen sein.

Neben ihrem Werdegang als Industriedesignerin, vielen Gestaltungsbeispielen aus allen Schaffensphasen, Ikonen des Industriedesigns in der DDR wird ihrer Lehrtätigkeit an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ein großer Ausstellungsteil gewidmet. Wir waren 1979-84 Studenten des Fachgebietes Formgestaltung an der KHB. Dort war sie im 2. Studienjahr unsere Dozentin für Visuelles Gestalten für die Fachrichtungen Formgestaltung und Keramik. „Frau Professor“ hat aber keine theoretische Ästhetiklehre vermittelt, sondern Grundlagen der Formgebung und Farbgestaltung in praktischen Übungen. Dabei ging es darum, Präzision und Feingefühl in der formal-ästhetischen Gestaltung von Formen und Farben zu entwickeln. Viele dieser Studentenarbeiten hat Christa Petroff-Bohne aufbewahrt und sie sind in der Ausstellung neben ihren eigenen Designarbeiten zu sehen.

Eine Übung war, aus (selbst gegossenen möglichst „reinen“ Gipsblöcken) Formabwandlungen durch Anschnitte/Abwandeln von geometrischen Grundformen (Würfel oder Kugel) zu kreieren. Zwei dieser Formabwandlungen, die ich 1981/82 als Gipsobjekte hergestellt habe, sind in der Ausstellung zu sehen: Würfel mit Kugelkalotten-Anschnitten. Eine andere Formübung war, Querschnittsverwandlungen formal zu bewältigen. Im Bereich Farbgestaltung hat sich bei uns das „Stubbeln“ besonders eingeprägt (wie die Berliner Sächsin den Schwammauftrag von Farbe auf Papier nannte). Daraus haben wir einen Farbenkatalog aller denkbaren Farbmischungen (z.B. Hellrosa anilinhaltig zu Chromoxydgrün oder Schwefelgelb zu Ultramarin) hergestellt und dabei schon allerhand über Mischfarben und unsere Kommilitonen erfahren (z.B. Mut zu gewagten Farbmischungen, Farbtoleranz an den Händen für ca. 2 Wochen). Aus diesem Farbreihen-Katalog haben wir dann 9er-Farbklänge im 3×3-Raster entwickelt (in der Ausstellung sind auch welche von uns zu sehen). Diese Farbübungen haben übrigens mein Farbempfinden nachhaltig geprägt, z.B. habe ich daraus später die Fotosynthese-Collagen entwickelt. Mit den Erfahrungen und Fertigkeiten des formgestalterischen Grundlagenstudiums an der KHB bei Christa Petroff-Bohne und Alfred Hückler (technisch/technologische Gestaltung) haben wir unsere Grundlage als Designer als Beruf/Berufung bekommen.

Eine interne feierliche Ausstellungseröffnung gab es nur im kleinen Kreis auf der Terrasse des Wasserpalais Schloss Pillnitz mit Christa Petroff-Bohne, dem Direktor des Kunstgewerbemuseums Thomas Geisler, den Ausstellungsmachern Klára Němečková, Silke Ihden-Rothkirch, Jörg Petruschat, Anne Gieritz (Sammlungsverwalterin am Kunstgewerbemuseum) und einigen Begleitern von Frau Petroff-Bohne. Wir (Manuela Hahnebach, Andreas Kuhrt) hatten das große Glück, bei dieser internen Eröffnung dabei sein zu können. Es war schön, unsere „Frau Professor“ nach 35 Jahren wieder zu sehen und sich mit ihr an gemeinsame Zeiten an der KHB zu erinnern. „Frau Professor“ ist auch mit 86 immer noch erstaunlich agil, sehr aufgeweckt, offen, zugewandt und freundlich. Bei dieser Gelegenheit war es auch schön, unseren alten Studienkumpel Bernd (www.glier.info) wieder zu treffen, der uns eigentlich erst auf diese Ausstellungseröffnung gebracht hatte.

Mehr Informationen: kunstgewerbemuseum.skd.museum/… | Ausstellungsflyer (PDF 2 MB) | blog.craft2eu.net/… | www.mdr.de/… | www.smow.com/… | www.stiftung-industrie-alltagskultur.de/… | de.wikipedia.org/…

Plakat zur Ausstellung "Lasst Stift und Pinsel tanzen" . Musikschule Suhl 2019

Flyer/Plakat Kinderkunstausstellung Lasst Stift und Pinsel tanzen 2019

In der Städtischen Musikschule „Alfred Wagner“ Suhl sind regelmäßig Kunst- und Fotoausstellungen zu sehen. Unter dem Titel „Lasst Stift und Bilder tanzen“ gibt es auch eine langjährige Ausstellungsreihe mit Malerei und Grafik aus dem Kunstunterricht von Suhler Grundschülern. Für die Ausstellung 2019 gestaltete ich Einladungskarte und Plakat völlig neu (bisherige Gestaltung von Annette Wiedemann). Die Gestaltung sollte nicht mehr gediegen ausstellungsmäßig erscheinen, sondern bunt, kindlich und etwas chaotisch. Grundlage/formatfüllendes Hintergrundbild der Gestaltung ist eine farbenfrohe Zeichnung/Collage „Herbstwald“ von Lilly Albrecht (Schule Suhl-Heinrichs, 8 Jahre). Die Titelzeile sollte in spontaner Schrift ungeordnet (aber immer noch lesbar) förmlich über das Bild tanzen. Zusatzinformationen wurden als bunte Infostreifen collagenartig unausgerichtet über das Bild gelegt. Die Farbigkeit wurde an die des Bildes angelehnt. Beim Plakat wurde der kurze Einladungstext auf einem (auch farbig) auffälligen Farbklecks gesetzt, so dass der Betrachter dort hingeleitet wird. Flyer und Plakat sind ähnlich aber (durch anderes Format) anders platziert gestaltet. Der Einladungstext auf der Flyer-Rückseite enthält mehr Informationen in 4 Textblöcken. Diesen wurden 4 Farben der Vorderseite zugeordnet, aber nicht ordentlich separat, sondern als überschneidende Farbkleckse.

Flyer zur Ausstellung "Friedliche Revolution in Suhl 1989/90" . CCS 2019

Ausstellung Friedliche Revolution in Suhl 1989/90 2019

30 Jahre nach der Friedlichen Revolution in der DDR sollen die Ereignisse im Herbst 1989, die zur deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 führten, in einer Ausstellung der Stadt Suhl wieder ins öffentliche Bewusstsein gebracht und gewürdigt werden. Die Ausstellung wird mit großformatigen Planen (2 x 1 m) in einem authentischen Ort der damaligen Ereignisse präsentiert: im Congress Centrum Suhl, das früher als Stadthalle der Freundschaft Schauplatz von Demonstrationen und „Dialog“-Veranstaltungen der Runden Tische war. Am 4. November 1989 fand auf dem ehemaligen Ernst-Thälmann-Platz (jetzt Platz der Deutschen Einheit) zwischen der Stadthalle (CCS) und dem Kulturhaus „7. Oktober“ (jetzt teilweise abgerissen und im Umbau zum Stadtarchiv und Depot) die vom Neuen Forum organisierte mächtigste Demonstration in Suhl mit 25000 Teilnehmern statt. Ein besonderer Anlass der Ausstellung ist auch der 89. Deutsche Archivtag, der vom 17. bis 20.09.2019 im Suhler CCS stattfindet.

Auf 14 Ausstellungsplanen werden in Bildern von Suhler Fotografen, Zeitdokumenten von „Freies Wort“ (Tageszeitung des damaligen Bezirks Suhl) und erläuternden Texten von Holger Uske Themen wie Demonstrationen, Rolle der Kirchen, Dialog, Stasi-Besetzung, Freie Menschen und Demokratie lernen veranschaulicht. Eine ähnliche Ausstellung war schon zum 20jährigen Friedliche-Revolutions-Jubiläum als Openairausstellung an 4 verschiedenen wichtigen Orten der damaligen Ereignisse zu sehen. Die damalige Ausstellungsgestaltung von Designakut wurde für die neue Ausstellung übernommen, teilweise aktualisiert und etwas reduziert (auch weil der damalige Fotochronist Reinhard Wenzel seine Zustimmung zur erneuten Verwendung seiner Wendefotos, die einen nicht unbedeutenden Teil der Ausstellungsbilder ausmachten, versagte).