Einladungskarte: Friedliche Revolution in Suhl 1989/90 . Veranstaltungen 2019/20

Flyer 30 Jahre Friedliche Revolution in Suhl 1989/90 2019

Zu den verschiedenen Veranstaltungen (mehrerer Akteure) zum 30jährigen Jubiläum der Friedlichen Revolution in Suhl 1989/90 sollte eine Info- und Einladungskarte herausgegeben werden. Da die Karte auch verschickt werden soll, kam nur das Format DIN lang infrage. Bei der Gestaltung von Einladungskarten/Flyern versuche ich immer, den Inhalt auf einfachen Karten nur auf Vorder- und Rückseite unterzubringen, weil ich davon ausgehe, dass bei mehrseitigen aufklappbaren Falt- oder Wickelflyern der Inhalt des Innenteils oft ignoriert wird und den Adressaten nicht erreicht. Außerdem verleitet mehr Platz auch zu mehr Inhalt mit langatmigen Texten, die dann meist nicht gelesen werden. Meiner Meinung nach muss der Inhalt einer Einladungskarte kurz, prägnant und auf den ersten Blick erfassbar sein. Ein Bild und typografisch/farblich besondere Gestaltung dienen der Aufmerksamkeit, um das Interesse des Betrachters zu wecken.

Ähnlich wie bei der Ausstellung „Friedliche Revolution in Suhl 1989/90“ hab ich die deutschen Nationalfarben Schwarz, Rot und Gelb zur Grundlage der Kartengestaltung genommen. Damit soll einerseits die nationale Bedeutung des Themas ausgedrückt werden und andererseits ist es eine Farbkombination mit sehr hohem Aufmerksamkeitswert. Die Nationalfarben sollten aber nicht einfach schematisch als Flagge dargestellt werden, sondern unterschwellig die Gesamtfarbigkeit bilden. Schwarzer Text auf gelbem Grund ist nicht nur gut lesbar, sondern hat auch einen besonders hohen Aufmerksamkeitswert (der z.B. bei Warnschildern genutzt wird). Rot als Signalfarbe bietet sich für herausgehobene Hauptinhalte an. Bei dieser Karte gab es die Herausforderung, dass relativ viel Text auf wenig Raum untergebracht werden musste. Es sollte aber nicht langweilig oder unübersichtlich werden. Unterschiedliche Typografie + Farbgestaltung dienen der Strukturierung des Textes, der aus 7 Blöcken (7 Veranstaltungen) mit gleichartigem Aufbau besteht. Das groß dargestellt Veranstaltungsdatum/Zeit dient dabei als Hauptkriterium und Trenner. Als Schrift wurde dafür eine Schreibmaschinentype benutzt, um einen dokumentarische Nachrichtenstil aktueller Ereignisse zu vermitteln (wie es sich aus früheren Nachrichten-Telegrammen eingeprägt hat). Veranstaltungsort, Thema, Inhalt und Veranstalter sind nachrangig und werden durch entsprechend abgesetzte Typografie und Farbigkeit gegliedert. Jeder Block ist (schon aus Platzgründen) eng gesetzt, soll aber auch optisch zusammenhalten, um die Gesamtansicht übersichtlich zu gliedern und nicht zu „zerfransen“.

Flyer zur Ausstellung "Friedliche Revolution in Suhl 1989/90" . CCS 2019

Ausstellung Friedliche Revolution in Suhl 1989/90 2019

30 Jahre nach der Friedlichen Revolution in der DDR sollen die Ereignisse im Herbst 1989, die zur deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 führten, in einer Ausstellung der Stadt Suhl wieder ins öffentliche Bewusstsein gebracht und gewürdigt werden. Die Ausstellung wird mit großformatigen Planen (2 x 1 m) in einem authentischen Ort der damaligen Ereignisse präsentiert: im Congress Centrum Suhl, das früher als Stadthalle der Freundschaft Schauplatz von Demonstrationen und „Dialog“-Veranstaltungen der Runden Tische war. Am 4. November 1989 fand auf dem ehemaligen Ernst-Thälmann-Platz (jetzt Platz der Deutschen Einheit) zwischen der Stadthalle (CCS) und dem Kulturhaus „7. Oktober“ (jetzt teilweise abgerissen und im Umbau zum Stadtarchiv und Depot) die vom Neuen Forum organisierte mächtigste Demonstration in Suhl mit 25000 Teilnehmern statt. Ein besonderer Anlass der Ausstellung ist auch der 89. Deutsche Archivtag, der vom 17. bis 20.09.2019 im Suhler CCS stattfindet.

Auf 14 Ausstellungsplanen werden in Bildern von Suhler Fotografen, Zeitdokumenten von „Freies Wort“ (Tageszeitung des damaligen Bezirks Suhl) und erläuternden Texten von Holger Uske Themen wie Demonstrationen, Rolle der Kirchen, Dialog, Stasi-Besetzung, Freie Menschen und Demokratie lernen veranschaulicht. Eine ähnliche Ausstellung war schon zum 20jährigen Friedliche-Revolutions-Jubiläum als Openairausstellung an 4 verschiedenen wichtigen Orten der damaligen Ereignisse zu sehen. Die damalige Ausstellungsgestaltung von Designakut wurde für die neue Ausstellung übernommen, teilweise aktualisiert und etwas reduziert (auch weil der damalige Fotochronist Reinhard Wenzel seine Zustimmung zur erneuten Verwendung seiner Wendefotos, die einen nicht unbedeutenden Teil der Ausstellungsbilder ausmachten, versagte).