Infotafeln für Wanderweg BlaueLinie Goldlauter-Heidersbach: Heidersbacher Mühlgraben (Grafikdesign: design.akut.zone 2020/21)

Infotafeln Blaue Linie 2020-21

Infotafeln entlang des Wanderwegs „Blaue Linie“ in Goldlauter-Heidersbach

Die „Blaue Linie“ ist ein knapp 3 km langer Wanderweg zum Thema Wassernutzung in der Thüringer-Wald-Region bei Goldlauter-Heidersbach als Verbindung zwischen den beliebten Wandergebieten an der Rosenkopfstraße/Beerbergstraße bei Heidersbach und dem Tal der Goldenen Lauter/Pochwerksgrund bei Goldlauter. Goldlauter-Heidersbach ist ein kleiner Doppelort (ursprünglich zwei eigenständige Dörfer) der Stadt Suhl. Sie liegen südlich des höchsten Bereichs des Thüringer Waldes (Großer Beerberg) am Waldrand in hügeliger Tallage. Die „Blaue Linie“ führt vom ehemaligen Heidersbacher Mühlgraben (Beerbergstraße) am Ortsrand Heidersbach entlang über das Tal der Dürren Lauter zum Tal der Lauter/Goldenen Lauter, durch die Dorfstraße Pochwerksgrund in Goldlauter, das alte Dorfzentrum am Lindenplatz bis zum Wasseredle im Pochwerksgrund, der am Ortsausgang zum Thüringer Wald ein idyllisches Wiesental mit mehreren Wanderweg-Anschlüssen bildet. Der Wanderweg „Blaue Linie“ wurde vom Fremdenverkehrsverein Goldlauter-Heidersbach e.V. initiiert, von PGSP Steiner + Palme Planungsgesellschaft mbH (Suhl) projektiert und mit ELER-Fördermitteln zur Entwicklung des ländlichen Raums durch die Stadt Suhl finanziert.

Zur Ausstattung des Wanderwegs sollen vier Rastplätze mit Möblierung (überdachte Sitzgruppen, Bänke, Liegen, Kneipp-Becken, Barfußpfad) und Infotafeln angelegt werden. Die Möblierung erfolgte im Projekt von PGSP Steiner + Palme Planungsgesellschaft mbH (Suhl) mit Holzkonstruktionen der Werkstatt Holz & Farbe (Rötz/Bayern), wie sie auch beim Fernwanderweg Goldsteig (Oberpfälzer und Bayerischer Wald) verwendet werden. Nach der Erarbeitung des Logos für die „Blaue Linie“ bekam ich Ende 2020 den Auftrag zur Gestaltung und Realisierung der vier Infotafeln. Für die Gestaltung der Tafeln hatte ich freie Hand. Die Infotafeln 120 x 90 cm) sollen als bedruckte Alu-Verbundplatten auf die Holzständer montiert werden. Gedruckt wurden sie von VOLKwerbetechnik (Zella-Mehlis).

Mein Gestaltungsansatz war, die „fröhliche“ Farbgebung des Logos „Blaue Linie“ Blau-Grün-Gelb als Grundfarben für die Tafelgestaltung zu wiederholen und runde Formen mit Bezug zu Wasser, Fließen, Wiesenhänge, Berge als bestimmendes Stilmittel einzusetzen. Ich wollte keine herkömmliche Infotafel mit starrer, tabellarisch-rechtwinkliger Anordnung der Inhaltselemente wie Bilder, Texte und Karten, sondern eine spielerische freie Anordnung der Inhalte mit freundlich-einprägsamen Ausdruck. Schon der Titel sollte nicht steif und „ordentlich“ sein, sondern eine fließend-schwungvolle Schreibschrift, die auf Bogen- und Wellenlinien gesetzt wurde und damit das „lebendige“ Wasser als Grundthema unterstreicht. Die jeweilige Tafel-Hintergrundfarbe ist eine der Logo-Grundfarben: Blau für die Tafeln „Heidersbacher Mühlgraben“ und „Wasseredle“ (Mundart für Wasserrädchen) (die unmittelbar mit Wasser zu tun haben), Gelb für „Bleichwiesen“ (die das hier früher übliche Sonnenbleichen von Leinen thematisiert) und Grün für den „Lindenplatz“. Hauptinhalt der Infotafeln ist die Gründung und Entwicklung der beiden Thüringer Waldorte Goldlauter und Heidersbach im Zusammenhang mit der Nutzung des Wasserreichtums der Gegend. Jede Tafel greift dazu ein spezielles Thema auf: „Heidersbacher Mühlgraben“: Gründung von Heidersbach aufgrund der vorhandenen Quellen, „Bleichwiesen“: der frühere Haupterwerbszweig des Leinbleichens (mit Hilfe von Wasser und Sonnenlicht), „Lindenplatz“: die Mühlen im Tal der Goldenen Lauter und bei der Tafel „Wasseredle“: die Wassernutzung im Pochwerksgrund beim früheren Bergbau.

Die Bilder, Texte und Karten wurden jeweils als kreisrunde „Blasen“ mit unterschiedlicher Größe gesetzt. Das hat den Vorteil, dass man je nach Textlänge, Bildzahl und beabsichtigter Wichtung eine sehr lebhafte Anordnung schaffen kann, die nicht an eine strenge geometrische Aufteilung gebunden ist und deshalb viel einfacher an unterschiedliche Inhaltselemente angepasst werden kann: wie freie Anzahl der Bilder/Textblöcke, große/kleine Bilder, viel/wenig Text. Jede Tafel ist so aufgebaut, dass es zwei angeschnittene runde Hauptbilder in verschiedener Größe in den unteren Ecken gibt. Die Größe ist nicht festgelegt, sondern richtet sich nach einem vorteilhaften Bildausschnitt im Zusammenspiel mit den anderen Inhaltselementen. Diese wurden dann in unterschiedlichen Größen darauf, überlappend so angeordnet, dass sie bei guter Platznutzung ein interessantes, organisches, harmonisches Gesamtbild ergeben. So konnten dann zwei oder drei Nebenbilder, ein Kartenausschnitt der Standortumgebung und je zwei Texte angeordnet werden. Die Anzahl und Größe war nicht von vornherein geplant, sondern hat sich durch das verfügbare Material so ergeben. Die freie Anordnung hat sich meist spielerisch ergeben, nur im Detail mussten Größen und Positionen angepasst werden.

Die Texte und einige Bilder wurden durch den Fremdenverkehrsverein Goldlauter-Heidersbach zur Verfügung gestellt (einige Bilder von Brigitte Günkel, vielen Dank). Die Texte musste ich meist straffen, damit sie in die Kreisform passen, ich wollte aber sowieso allzu lange Texte vermeiden. Einige Bilder habe ich aus unserem Fotoarchiv genommen oder in der verfügbaren Zeit vor Ort gemacht (zusammen mit Manuela Hahnebach). Andere Fotos hab ich durch Websuche gefunden und mit Zustimmung/Quellenangabe verwendet, darunter zwei historische Ansichtskarten, die die Geschichte der Orte Goldlauter und Heidersbach illustrieren. Die (sonst nur spärlich erhaltenen) historischen Aufnahmen sollen dem Betrachter die geschichtliche Verwurzelung und Entwicklung der beiden kleinen Orte wenigstens mit je einem Bild veranschaulichen.

Ich denke, dass es in unkomplizierter Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ein gelungenes Projekt geworden ist und hoffe, dass es von den Goldlauter-Heidersbachern (trotz einiger Vorbehalte) und ihren (hoffentlich bald wieder zahlreichen) Urlaubsgästen gut angenommen wird. Bisher waren die Reaktionen jedenfalls durchweg anerkennend.

Mehr Informationen

„Blaue Linie“ auf outdooractive.com

Presse

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